Die Feuerwehr Weilbach übt alle zwei Wochen verschiedene Szenarien, um im Einsatzfall die notwendige Routine und Übung zu haben. Im Einsatzfall gilt, dass jeder Handgriff sitzen muss. Das gilt auch für eine mögliche Einsatzlage, dass eine Person aus großer Höhe zu springen droht. Dies kann unterschiedliche Hintergründe haben, ein wahrscheinlicher ist, dass ein Gebäude brennt, der Fluchtweg durch den Treppenraum verraucht ist oder sogar brennt.

Sprungpolster SP16

Das Sprungpolster ist ein pneumatisches Sprungrettungsgerät zum Auffangen frei fallender Personen. Es ist für eine Rettungshöhe bis 16 m geprüft und zugelassen. Das Sprungpolster SP16 gehört zur Standardbeladung des LF20 und wird als Sprungrettungsgerät der Feuerwehr zur Menschenrettung aus brennenden Gebäuden oder zur Sicherung absturzgefährdeter Personen eingesetzt.

Diese Sprungpolster ermöglichen Sprunghöhen bis zu 16 m, was etwa dem vierten bis fünften Obergeschoss eines Wohngebäudes entspricht. Das Sprungpolster wird mittels einer Pressluftflasche aufgeblasen und kann mehrfach im Einsatz als Auffangfläche genutzt werden.

Rettungshöhe:bis zu 16 m
Auffangfläche:3,50 x 3,50 m
Höhe:1,7 0m
Packmaß:90 x 55 x 30 cm
Gewicht:ca. 55 kg (einsatzbereit)
Erforderliche Stellfläche:mind. 3,80 x 3,80 m
Rüstzeit:ca. 30 Sekunden
Druck im Schlauchgerüst:ca. 0,3 bar
Druckluftversorgung:Druckluftflasche 6l, 300 bar
Wiederaufrichtzeit nach Entlastung:          ca. 10 Sekunden (größte Sprungfrequenz)
Bedienmannschaft:2 Personen

Einsatzgrundsätze

In der Übung trainierten die Weilbacher Feuerwehrkräfte den Einsatz des Sprungpolsters. Menschen aus großen Höhen können schwer erkennen, ob das Sprungpolster einsatzbereit ist. Deshalb wird das Aufblasen des Sprungpolsters außerhalb des Einsatzbereichs vorgenommen und erst dann mit vier Feuerwehrkräften zur direkten Einsatzstelle getragen. Dies dient dem Grund, dass niemand zu früh hineinspringt. Das Aufblasen selbst dauert max. 30 Sekunden.

  • So aufstellen, dass der Sprung möglichst senkrecht erfolgen kann.
  • Bei mehreren zu rettenden Personen, jeweils nach den Sprüngen auf weiterhin korrekten Stand achten
  • Die techn. Druckluftflasche darf keine Abströmsicherung haben!
  • Gesprungenen Personen schnellstmöglich aus dem Sprungpolster helfen.
  • Da ein SP keine Verletzungen durch den Sturz ausschließen kann, ist es nur eine weitere Option, springende oder fallende Personen zu schützen, diese sollten aber nach Möglichkeit mit Dreh- / tragbare Leiter gerettet werden.
  • Schau- und Übungssprünge sind verboten!

Bilder der Übung

Sprungpolster einsatzbereit machen

Das Sprungpolster wird in einer Schutzverpackung auf dem Fahrzeug verladen und zur Einsatzstelle getragen. Die Einsatzbereitschaft wird nicht direkt am Einsatzort hergestellt, sondern in weitem Abstand. Denn von oben ist in der Perspektive schlecht zu erkennen, ob das Sprungpolster aufgeblasen und einsatzbereit ist.

Aufblasen innerhalb max. 30 Sekunden

Am Vorbereitungspunkt wird der Schutz geöffnet und das Sprungpolster kann direkt durch Aufdrehen der Pressluftflasche aufgeblasen werden. Damit ist es transportfähig und einsatzbereit. Das Aufblasen dauert maximal 30 Sekunden. In dem Video rechts sehen Sie das Aufblasen in Echtzeit.

Sprungpolster einsatzbereit

Der Transport wird von vier Feuerwehrkräften vorgenommen und ist sehr einfach. Aus Sicherheitsgründen reduziert sich das Personal an der direkten Einsatzstelle auf zwei Feuerwehrkräfte.

Das Sprungpolster ist von oben mit einer zentrischen Markierung versehen. Personen erkennen dies und springen intuitiv mitten auf das Sprungpolster.

Übungen mit Sprung von Menschen unter Realbedingungen sind nicht zugelassen. Hierbei nutzen die Feuerwehren Übungspuppen mit Realgewicht, um das Verhalten des Sprungpolsters beim Einschlag einer Person zu üben. Sprungpolster können bei der Entlastung nach einem Einschlag mit hoher Dynamik zur Seite springen, was eine der Gefahren an der Einsatzstelle ist. Deshalb ist das Personal auf zwei Feuerwehrkräfte zur Bedienung reduziert.

Nachbesprechung der Übung

Bei der Nachbesprechung der Übung wird über die verschiedenen Aspekte beim Einsatz des Sprungpolsters gesprochen. Hierbei werden nicht nur Verbesserungsmöglichkeiten für den Einsatz oder die Vornahme des Sprungpolsters besprochen, sondern auch individuelle Bestandteile der Übung.

Die Übung wurde nach knapp zwei Stunden erfolgreich beendet.

Freiw. Feuerwehr Weilbach