Feuerwehrverein Weilbach: Führungswechsel mit Blick auf 100-Jahr-Feier
Weilbach – Auf dem Papier mag es beunruhigend klingen: Peer Neugebauer, Vorsitzender des Weilbacher Feuerwehrvereins, hat sich ein Jahr vor dem regulären Ende seiner Amtszeit zurückgezogen. Dass ein Vereinsvorsitzender vorzeitig abtritt, muss aber nicht immer ein schlechtes Zeichen sein – wie der Fall des Feuerwehrmanns belegt. Denn Neugebauer beendet sein rund 30-jähriges Wirken an der Vereinsspitze mit Kalkül und in Absprache mit seinen Mitstreitern. Die kommende 100-Jahr-Feier der Weilbacher Brandschützer spielt dabei eine wichtige Rolle.
Eigentlich wäre Peer Neugebauer noch bis 2025 im Amt geblieben. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung gab er seinen Posten nun jedoch an Christian Marienfeld ab. Der Grund: Sein Nachfolger solle die gesamte Planung des anstehenden Jubiläums betreuen, sagt Neugebauer. Mit der 100-Jahr-Feier steht 2026 ein nicht alltägliches Großereignis bei der Weilbacher Feuerwehr an. Die Planungen starten bereits zwei Jahre zuvor. Noch in diesem Jahr müsse man Verträge abschließen und den Rahmen für das Fest abstecken, erklärt der 55-Jährige. Seinem Nachfolger wolle er den Staffelstab schon zu Beginn der zweijährigen Vorbereitungszeit übergeben. „Wenn zwischendurch gewechselt würde, wäre das nicht so einfach“, findet auch Christian Marienfeld. Die Feuerwehr werde in den kommenden zwei bis drei Monaten mit den Vorbereitungen für das Jubiläum beginnen, erklärt der neue Vorsitzende.
„Ich bin mit dieser Lösung total zufrieden“, erklärt Neugebauer, der im Jahr 2001 die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der Weilbacher Feuerwehr organisierte. Er sei froh, dass jetzt rechtzeitig ein Nachfolger gefunden wurde. Christian Marienfeld saß bisher als Kassierer im Vorstand. Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden liegt die Verantwortung für die Finanzen nun in den Händen von Jan Schepula.
Für Marienfeld war der Wechsel an die Vereinsspitze nur der erste Schritt. Peer Neugebauer hat auch den Posten des Wehrführers inne, den er 2025 abgeben möchte. In Weilbach sei es üblich, beide Führungsposten in einer Hand zu vereinen. Mit der Doppelfunktion habe man besseren Einfluss, erläutert Neugebauer. Marienfeld, derzeit Stellvertreter, hat sich bereit erklärt, künftig auch den Job des Wehrführers zu übernehmen.
Wenn er auf drei Jahrzehnte an der Spitze des Feuerwehrvereins zurückblickt, erinnert sich Peer Neugebauer an einige wichtige Stationen. Beispielsweise sei in den vergangenen Jahren die Rolle von Frauen in der Feuerwehr gewachsen. Die Räume der alten Feuerwache seien umgebaut worden, um Platz für die Umkleiden der weiblichen Aktiven zu machen. Unter seiner Führung habe der Verein auch dafür gesorgt, dass die Frauen verstorbener Mitglieder weiter zu den Veranstaltungen der Feuerwehr eingeladen werden. Positiv in Erinnerung geblieben ist Neugebauer auch der „Halloween Walk“, für den die Mitglieder den Weg entlang des Weilbachs gruselig dekorierten. Ehrenamtlich ist Peer Neugebauer nach seinem Rücktritt weiterhin gut ausgelastet: In Weilbach engagiert er sich als VdK-Ortsvereinsvorsitzender, Vereinsringvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Weilbach.
Nachfolger Christian Marienfeld muss sich nicht nur um das Jubiläumsfest kümmern. Als weitere Aufgabe, die den Verein erwartet, nennt der 48-Jährige die Gestaltung eines Kinderspielplatzes im Außengelände der Feuerwache. Vor der künftigen Doppelbelastung als Vereinschef und Wehrführer schreckt Marienfeld nicht zurück. Man trage doppelte Verantwortung, räumt der langjährige Feuerwehrmann ein. Die Organisation sei jedoch machbar, da die Durchführung aller Aufgaben im Team laufe. „Das macht bei uns die ganze Mannschaft“, betont Christian Marienfeld. sas
Quelle: Höchster Kreisblatt von Donnerstag, 14. März 2024