Bei den Feuerwehren werden Motorkettensägen im Rahmen der Gefahrenabwehr eingesetzt. Diese Sägen gehören zu den gefährlichsten Werkzeugen der Feuerwehr. Das liegt zum einen an dem motorbetriebenen Gerät selbst, zum anderen aber auch an der Tatsache, dass die Kettensäge bei der Feuerwehr meist zu ungünstigsten Bedingungen zum Einsatz kommen: häufig nach Unwettern oder heftigen Winden zur Beseitigung von Sturmschäden.

Insofern ist es erforderlich, dass die ausgebildeten Kettensägenführer nach der Grundausbildung regelmäßig weitergebildet werden und so die erlernten Techniken wieder auffrischen und insbesondere auch anwenden.

Dank ausgebildeter Instrukteure innerhalb des Stadtgebietes besteht seit einiger Zeit die Möglichkeit, diese Aus- und Weiterbildung intern durchzuführen. So erfolgte nun auch die aktuelle Weiterbildung in gemeinsamer Organisation aller Flörsheimer Feuerwehren.

Zunächst wurden in einer Abendveranstaltung die theoretischen Kenntnisse aufgefrischt: Neben der Bedienung und Wartung von Motorkettensägen und den speziellen Fälltechniken wurden vor allem die Unfallverhütungsvorschriften vertieft. Gerade beim Thema Sicherheit sind viele Dinge unumgänglich: ein gut ausgebildetes Team mit erfahrenen Kettensägenführern. Eine erfahrene Einsatzleitung. Einen Sicherheitsbeauftragten, der das gesamte Geschehen im Blick behält und nötigenfalls rechtzeitig eingreift. Und das Bewusstsein «So viel wie nötig, so wenig wie möglich». Heißt: Akut wird nur das getan, was unabdingbar ist. Etwa, um eine direkte Gefahr zu beseitigen.

Am darauffolgenden Samstag war dann ganztags praktische Ausbildung angesagt. Der verantwortliche Revierförster von Hessenforst hatte uns, in enger Absprache mit der Stadt Flörsheim am Main und den ansässigen Jägern, dankenswerterweise eine Fläche im Flörsheimer Stadtwald zur Verfügung gestellt. Hier konnten die verschiedenen Fälltechniken, auch unter erschwerten Bedingungen, geübt werden.

Die Beurteilung der Situation (Baumansprache), das Beherrschen der Schnitttechniken und das sichere Arbeiten waren hier die Hauptbestandteile, die in mehreren Kleingruppen geübt wurden. Zur Stärkung der Truppe gab es um 12:30 Uhr leckere Gulaschsuppe und Getränke. Der Tag endet schließlich, als es schon langsam dunkel wurde. Nach der Rückkehr zu den Feuerwehrhäusern wurden Fahrzeuge und Geräte gereinigt und wieder einsatzbereit verladen. 

Trotz des langen und anstrengenden Tages, waren sich am Ende alle Teilnehmer einig, dass diese Auffrischung wieder viel zur Sicherheit beigetragen und der Tag im Flörsheimer Wald nebenbei auch allen viel Spaß gemacht hat. Unser besonderer Dank gilt den Ausbildern, die ihr Wissen weitergegeben und die Weiterbildung entsprechend vorbereitet haben. Herzlichen Dank auch an den Förster, den Jägern und den Mitarbeitern der Stadt Flörsheim am Main, welche uns durch Beratung und Zuweisen der einzelnen Sägeplätze immer wieder unterstützen. Im Zuge der Weiterbildung wurden ausschließlich kranke, vom Förster freigegebene Bäume gefällt.

Quelle: TH 11/2023, FF Wicker. Link: feuerwehr-wicker.de

Bilder der Fortbildung